Kann KI komponieren?



Kann KI komponieren?



KI-Logbuch

Inspiration, Entdeckungen, Anwendungen

Kann KI komponieren?

Created on 2024-06-16 18:53

Published on 2024-06-19 04:00

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe des KI-Logbuchs!

Heute geht’s um Musik und wie Künstliche Intelligenz diese gerade mal eben komplett auf den Kopf stellt. Und wenn Maschinen in Zukunft Musik machen können, die von der des Menschen nicht mehr zu unterscheiden ist, gilt dann überhaupt noch Wagner’s Maxime

„Musik ist die Sprache der Leidenschaft.“ ?

Ich möchte Euch in diesem Newsletter kurz ins Thema einführen – und zwar direkt „Hands-On“ mit zwei der momentan erfolgreichsten KI Musik Plattformen, die Ihr übrigens direkt auch einfach mal selber ausprobieren könnt. Anschließend zeige ich Euch noch beispielhaft, welche Musiker bereits heute KI in ihrer Arbeit verwenden.


KI als musikalischer Kopilot: Udio.com vs. Suno.ai

Stellt Euch vor, Ihr könntet einfach einen Text eingeben und die KI generiert daraus einen kompletten Song inklusive Gesang – genau das ermöglichen Tools wie Udio.com und Suno.ai. Beide arbeiten mit fortschrittlichen Machine Learning Modellen, die auf riesigen Musikdatenbanken trainiert wurden. Udio punktet mit hoher Audioqualität, vielen Einstellungsmöglichkeiten und multilingualen Lyrics. Suno ist etwas schneller und ermöglicht Songs bis 4 Minuten Länge kostenlos zu generieren. Hört Euch die Beispiele an – die Ergebnisse sind verblüffend gut! Welches Tool besser ist, liegt im Auge des Betrachters. Udio wirkt etwas ausgereifter, während Suno mit Geschwindigkeit und Einfachheit überzeugt. Probiert am besten beide aus!


Promis nutzen KI zum Komponieren

Bereits letztes Jahr begannen die ersten (semi-)Promis damit, KI zur Erstellung eigener Songs zu verwenden. Das Elektropop-Duo „Das Ich“ erschuf mit KI die Gothic-Sängerin „Solina Tuuli„. Der Influencer „Papaplatte“ machte mit einem viralen KI-Song basierend auf „Beverly Hills“ von sich reden. Und auch in 2024 entdecken immer mehr Musikstars KI-Musikgeneratoren für sich. Udio wird unter anderem von Will.i.am und Common unterstützt. Auch YouTube ist voll von Musikern, die mit Suno und Udio aktuell experimentieren. Dabei gibt es auch durchaus kreative Ansätze, wie zum Beispiel ein Frank Sinatra Cover des Nirwana Songs „Smells like Teen Spirit„, ein System of a Down Cover des 90er Hits „Barby Girl„. Gibt’s übrigens auch von Johnny Cash.

Klar ist: KI wird die Musikproduktion revolutionieren. Jeder kann damit Musik machen, auch ohne Instrument spielen zu können. Wie sich das auf die Branche auswirkt, bleibt spannend.

Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos. Wie werden wohl zukünftige Top Hits entstehen?


Beethoven vollendet von KI

2021 sorgte die Deutsche Telekom für Furore, als sie Beethovens unvollendete 10. Sinfonie von einer KI fertigstellen ließ. Ein Team aus KI-Experten und Musikwissenschaftlern fütterte die KI mit Beethovens Werken und Skizzen. Daraus generierte sie mögliche Fortsetzungen im Stil des Meisters, aus denen die Experten dann die plausibelsten Varianten auswählten. Das Ergebnis wurde vom Beethoven Orchester Bonn uraufgeführt – ein Meilenstein, der zeigte, wozu KI musikalisch in der Lage ist. Gleichzeitig wirft es Fragen auf: Kann KI Kreativität ersetzen? Wie geht man mit Urheberrechten um? Die Diskussion ist auch 3 Jahre später noch vollem Gange.


Tipps & Tricks für Udio und Suno

Um die Qualität Eurer KI-Tracks zu verbessern, gibt es jede Menge Möglichkeiten:

  • Nutze Audio-Bearbeitungssoftware wie Izotope Ozone, um den Sound nachträglich aufzupolieren

  • Trenne die Instrumente in einzelne Spuren (Stems) und optimiere sie so separat

  • Kombiniere die Stärken verschiedener KI-Tools wie Udio und Suno

  • Experimentiere mit unterschiedlichen Texteingaben, Genres und Stilen

  • Nutze dafür bei Udio und Suno die Tags, um das gewünschte Genre und den Stil genau einzugrenzen. Du kannst bei Udio außerdem im „Manual Mode“ verhindern, dass das System noch selber zusätzliche Tags hinzunimmt. Das kann helfen, wenn man ein ganz spezifisches Klangb(u)ild vor Augen, ehm ich meinte natürlich „Ohren“ hat

  • Kombiniere die KI-Tracks mit eigenen Ideen und Overdubs, um einen individuelleren Sound zu erzielen

  • Achte unbedingt auf die Nutzungsbedingungen, wenn Du Deine fertig generierten Songs kommerziell verwenden möchtest

Mit etwas Übung und Feintuning kannst Du so schon bald KI-Songs produzieren, die sich gewaschen haben!


Ausblick

„Ich glaube an die Zukunft der Musik.“ – Leonard Bernstein

In Sachen KI stehen wir sicher noch ganz am Anfang des KI-Zeitalters. Wohin uns die Reise noch bringen wird und welche Auswirkungen das auf die (professionelle) Branche haben wird, bleibt abzuwarten. Für mich steht jedenfalls fest: Kreativität und Emotionen werden weiterhin der Schlüssel sein, egal ob die Musik von Menschen oder Maschinen erschaffen wird.

Und das war’s auch schon wieder für heute hier im KI-Logbuch. Wenn Euch das Thema interessiert, dann lasst Euch von meiner Udio Playliste inspirieren, gebt Feedback und vor allem: probiert es auf jeden Fall selber einfach mal aus!

Im nächsten Newsletter wir es dann ein weniger glamourös. Wir gehen in den Maschinenraum und schauen mal, wie KI schon heute das Projektmanagement verändert und welche Möglichkeiten sich daraus in Zukunft noch entwickeln könnten. Ich würde mich freuen, Euch dann wieder hier begrüßen zu dürfen.

Bis dahin, bleibt neugierig und offen für Neues,

Euer Arno Selhorst


Linkliste:


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert